Tipps für die Dachbegrünung: Professionelle Hinweise für ein grünes Dach

Statik und Substratwahl

Vor Beginn der Begrünung steht die eingehende Überprüfung der Dachstatik. Nur so lässt sich sicherstellen, dass das Dach die zusätzliche Last von Substrat, Pflanzen und gesammeltem Wasser problemlos tragen kann. Die Substratauswahl beeinflusst sowohl das Gewicht als auch das Pflanzenwachstum entscheidend. Es empfiehlt sich, auf spezielle, nährstoffreiche Substrate zurückzugreifen, die wasserspeichernd und gleichzeitig drainierend wirken. Diese Eigenschaft gewährt den Pflanzen optimale Lebensbedingungen und schützt das Dach vor Staunässe sowie anderen Feuchtigkeitsproblemen.

Entwässerung und Schutzlagen

Die Entwässerung ist bei jedem Gründach ein zentraler Faktor, um Schäden an der Bausubstanz zu verhindern. Eine funktionierende Dränschicht leitet überschüssiges Wasser zuverlässig ab, während Schichten wie Wurzelschutzbahnen das Durchdringen von Pflanzenwurzeln verhindern. Ihr Schutzsystem sollte speziell für Gründächer konzipiert sein, um eine langlebige und pflegeleichte Anlage zu gewährleisten. Vergessen Sie nicht, regelmäßige Kontrollgänge einzuplanen, denn verstopfte Abläufe oder beschädigte Schutzschichten können langfristig teure Reparaturen nach sich ziehen.

Standortanalyse und Klimabedingungen

Die Standortbedingungen, wie Sonneneinstrahlung, Windverhältnisse und Dachneigung, sind entscheidende Einflussfaktoren auf das Gelingen Ihrer Dachbegrünung. Ein sonnenexponiertes Dach eignet sich beispielsweise besonders gut für trockenresistente Pflanzenarten, während schattige Flächen andere Bedürfnisse mit sich bringen. Zudem beeinflusst das regionale Klima sowohl die Auswahl der Pflanzen als auch die Pflegeintervalle. Ermitteln Sie möglichst genau die Bedingungen auf Ihrem Dach, um eine zielgerichtete Pflanzenauswahl und nachhaltige Pflege zu gewährleisten.

Auswahl geeigneter Pflanzenarten

Extensiv- oder Intensivbegrünung

Vor der Auswahl der Pflanzen sollte geklärt werden, ob ein extensives oder intensives Gründach angestrebt wird. Extensivbegrünungen sind wartungsarm und setzen auf niedrigwüchsige, trockenheitstolerante Arten, während intensive Begrünungen mit größeren Pflanzen bis hin zu Sträuchern oder sogar kleinen Bäumen einen höheren Aufwand erfordern. Die Intensität der Begrünung bestimmt somit das Gesamtbild, aber auch die jährlich anfallende Pflege und die Bauanforderungen. Überlegen Sie sich genau, welches Ziel Sie mit Ihrem Gründach verfolgen, damit Sie entsprechend planen können.

Pflanzenauswahl nach Standort

Die Beschaffenheit und Lage des Dachs geben den Ausschlag für die Auswahl der Pflanzen. Sukkulenten, wie beispielsweise Sedum-Arten, eignen sich besonders für sonnige und trockene Bereiche, da sie längere Trockenperioden gut vertragen. In feuchteren und leicht beschatteten Abschnitten hingegen fühlen sich Moose, Kräuter und Gräser besonders wohl. Berücksichtigen Sie beim Zusammenstellen des Pflanzplans auch Blütezeiten und Farbwirkung, um das ganze Jahr über ein attraktives Erscheinungsbild zu garantieren.

Biodiversität und Insektenfreundlichkeit

Mit der richtigen Pflanzenkombination können Gründächer einen wertvollen Beitrag zur Biodiversität leisten und als wichtiger Lebensraum für Insekten, Vögel und andere Kleintiere dienen. Blühende, heimische Arten bieten Nahrung und Unterschlupf, während strukturreiche Pflanzungen unterschiedlichen Arten gerecht werden. Die bewusste Förderung der tierischen Vielfalt unterstützt nicht nur das ökologische Gleichgewicht, sondern bereichert auch das Naturempfinden der Hausbewohner und Besucher.

Bewässerung und Düngung

Wie viel Wasser ein Gründach benötigt, hängt von Substrat, Pflanzenauswahl und Standort ab. Besonders in Trockenphasen während des Sommers kann eine zusätzliche Bewässerung nötig werden, um das Absterben empfindlicher Pflanzen zu verhindern. Auch die Düngung spielt eine Rolle: Einmal pro Jahr sollte das Substrat mit einem abgestimmten Langzeitdünger versorgt werden, um die Nährstoffversorgung sicherzustellen und das Wachstum zu fördern. Nicht jede Pflanze benötigt dabei die gleiche Versorgung, also achten Sie auf die spezifischen Ansprüche der einzelnen Arten.

Unkrautkontrolle und Schneiden

Damit unerwünschte Pflanzen sich nicht ausbreiten und anderen Gewächsen Licht sowie Nährstoffe wegnehmen, ist regelmäßiges Entfernen von Wildkräutern erforderlich. Besonders im Frühjahr und Herbst lohnt sich eine gründliche Kontrolle, um die Konkurrenz um Ressourcen gering zu halten. Zusätzlich ist gelegentliches Schneiden der Pflanzen sinnvoll, um das Wachstum zu fördern und die gewünschte Form sowie Dichte der Pflanzendecke sicherzustellen. Dies unterstützt ein gepflegtes und einheitliches Erscheinungsbild Ihres Gründachs.

Inspektion der Dachabdichtung

Zur sicheren Funktion gehört die Überprüfung der Abdichtungen und wasserführenden Schichten mindestens einmal pro Jahr. Dabei sollten Durchdringungen, Abläufe, Rinnen und Übergänge auf Undichtigkeiten oder Beschädigungen inspiziert werden, um Wasserschäden an der Bausubstanz vorzubeugen. Früh erkannten Problemen kann schnell entgegengewirkt werden, was die langfristigen Instandhaltungskosten gering hält. Achten Sie zudem auf Nagetierschäden und andere äußere Einflüsse, die die Dachkonstruktion beeinträchtigen könnten.
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